4 Gründe für Individualsoftware bei der Service-Rapportierung

Service-Prozesse werden immer wichtiger, gerade in der Industrie und im Bauwesen. Viele ERP-Systeme bieten mobile Applikationen an. Daneben existiert eine Vielzahl an Systemen, die sich explizit auf die mobile Rapportierung fokussiert haben. Wir zeigen auf, in welchen Fällen sich eine Individual- Entwicklung dennoch lohnt.

In einem früheren Blogartikel haben wir bereits die Vor- und Nachteile von "make or buy" bei Business Software behandelt. Nun wollen wir explizit die mobilen Service-Prozesse beleuchten. Wir verstehen dabei vor allem alle Tätigkeiten, die Monteure im Ausseneinsatz (z.B. im Baugewerbe, bei Handwerkern oder bei Industrieunternehmen), ausführen. Aber egal ob schliesslich eine Standardsoftware oder eine Individualentwicklung zum Einsatz kommt, Voraussetzung für die Einführung ist eine vorgängige Prozessanalyse und Bedürfnisaufnahme:

  • Welche Schritte werden von den Service-Technikern durchgeführt?
  • Wo können sie dabei mit Daten aus bestehenden Systemen unterstützt werden?
  • Welche Daten melden die Monteure wiederum zurück?
  • Welche Hilfsmittel werden dazu benötigt?

Anschliessend sollte mittels Recherche geprüft werden, ob es für die eruierten Anforderungen bereits Standardlösungen am Markt gibt. Und/oder ob der eigene ERP/Business Software Hersteller bereits eine mobile Applikation anbietet.

Lohnt sich eine Individualentwicklung?

Standardsoftware funktioniert in jenen Bereichen gut, in denen auch Standardprozesse gelebt werden. Wo sich die Unternehmung also nicht von der Konkurrenz differenziert oder zu differenzieren braucht. Es entsteht kein kompetitiver Vorteil daraus, wenn man den Prozess anders definiert. Plakatives Beispiel hier wäre der Buchhaltungsprozess.

Wann aber lohnt sich nun die Entwicklung einer individuellen mobilen Service-Applikation? Wir haben vier Gründe zusammen gestellt, die als Entscheidungsgrundlage helfen können:

  1. Anforderungen nur ungenügend abgedeckt
    Die gesammelten Anforderungen können von Standardsoftware oder von der mobilen App des ERP-Herstellers nur ungenügend abgedeckt werden. Der Prozess muss zu fest in ein Korsett "gezwängt" werden, was effizientes arbeiten eher behindert als fördert.
  2. Service als Differenzierungsvorteil
    Der Service-Bereich stellt ein so grosses Differenzierungsmerkmal dar, dass nicht auf Standardprozesse gesetzt werden soll, um die Besonderheiten im Prozess auch effektiv abbilden zu können. Es entsteht ein Vorteil gegenüber Mitbewerbern durch die individuelle Abbildung der Prozesse.
  3. Schnittstelle mit Kunden
    Der Kunde soll im Prozess und in der Bedienung des mobilen Geräts einbezogen werden, z.B. durch ein Unterschriftenfeld, Präsentation von Verkaufsunterlagen, etc. Entsprechend soll die App im Erscheinungsbild der Firma daher kommen und/oder spezielle Prozesse abgebildet werden, die die Standardapplikationen so nicht können.
  4. Einfachheit für Mitarbeiter
    Bestehende Apps sind zu umfangreich oder zu komplex für die Mitarbeiter, was wiederum die Effizienz eher behindert. Eine Prozessverbesserung wird oftmals auch über eine sehr einfach zu bedienende und selbsterklärende Software erreicht. Eine Applikation, die sehr breite und generische Anforderungen abdecken soll, ist dabei oft nicht auf das Wesentliche reduziert.

Bedürfnisse analysieren

Der Entscheid, ob eine Standard-App eingesetzt oder selber eine mobile Applikation entwickelt werden soll, ist - wie so oft - sehr individuell. Und natürlich greifen hier auch dieselben Entscheidungskriterien, wie für Software generell. Es gibt selbstverständlich auch Mischformen. Z.B. wenn die App zwar passend ist, aber keine Schnittstelle in das bestehende ERP besteht. Hier können Systeme z.B. über ein Drittsystem verknüpft werden.

Falls Sie Hilfe bei diesem Entscheid brauchen, unterstützen wir Sie gerne mit unserer Erfahrung und Expertise. Kontaktieren Sie uns unverbindlich.

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